Warum bricht man ein Psychologie-Studium ab, auf dessen Beginn man vier Jahre gewartet hat?!

Viele Begründungen laufen darauf hinaus, dass man sich vor allem zu Beginn extrem viel mit Statistik befassen muss - eine "Saure-Gurken-Zeit" des Studiums, durch die man eben einfach durch müsse. Der eine gibt auf, die andere bleibt dran...

Bei mir war's nicht die Statistik, sondern folgendes Schlüsselerlebnis:

Ich saß in einer Psychologie-Vorlesung, in der die Dozentin ihre Forschungsergebnisse zum Thema "Verhalten unter Beobachtung" darstellte. Auch in der Psychologie wird mit Tierversuchen gearbeitet, und in diesem Fall waren es Kakerlaken. Eine Kakerlake wurde durch eine Glasröhre geschickt. In Versuch A war die Kakerlake ganz allein, in Versuch B wurden mehrere andere Kakerlaken um die Glasröhre positioniert, die der einzelnen Kakerlake zuschauten. Versuchsergebnis:

In Versuch B krabbelte die Kakerlake mit signifikant höherem Tempo durch die Glasröhre als bei Versuch A. Schlussfolgerung aus diesem Versuch: "Unter Beobachtung verhalten sich Menschen anders als wenn sie nicht beobachtet werden..."

Ein Bekannter, dem ich dieses Erlebnis erzählte, kommentierte das Ganze mit den Worten: "Das 'logos' in der Psychologie wird bald zum Etikettenschwindel."

Mit dieser Anekdote (die eben nur mein persönliches Schlüsselerlebnis war) möchte ich keinesfalls die Arbeit von PsychologInnen diskreditieren! Ich bin vielmehr überzeugt, dass der Großteil von Ihnen großartige und engagierte Arbeit leistet!